Im Winter krieg ich regelmäßig einen “Vereinfachungsrappel” und das starke Bedürfnis, ganze Räume auszumisten, Platz zu schaffen und jede Anschaffung dreimal zu hinterfragen.
Jetzt, mit zwei Kindern, haben sich einige Dinge als unabdingbar oder “schön, aber nicht unbedingt notwendig” oder auch “voll für die Fisch’ “ herauskristallisiert.
Und diese (sehr persönlichen) Erfahrungen möchte ich hier mit dir teilen.
Natürlich beruht das alles auf meinen Bedürfnissen oder was für uns als Familie einfach am meisten Sinn macht. So allgemein kann man das wohl nicht über einen Kamm scheren, aber vielleicht erkennt sich ja die ein oder andere in meinen Erklärungen.
Beginnen wir mit einer Liste an Dingen, die man sich getrost sparen kann:
Wickeltisch
Ja, wirklich. Dieses monströse Möbelstück, welchem wir nun mit der Stichsäge zu Leibe rücken werden, damit wir es zumindest als Kommode nutzen können, macht für uns wenig Sinn. Nach der Geburt unserer ersten Tochter hab ich den Wickeltisch ca. ein halbes Jahr lang genutzt. Auch in der Nacht bin ich zum Wickeln mit dem Baby aufgestanden und hab es ins Kinderzimmer getragen, wo alle notwendigen Sachen am Wickeltisch lagen (das Kinderzimmer könnte ich auch fast schon als “die ersten Jahre nicht notwendig - außer vielleicht als Abstellraum” betiteln).
Als Charlotte aber dann anfing, sich umzudrehen und sich aufzusetzen, wurde es mir zu riskant, sie auf den Wickeltisch zu legen. Denn oft hat man ja nur eine Hand frei, während man mit der anderen versucht, einen Babypopsch anzuheben, diverse Körperflüssigkeiten zu beseitigen und dabei keine Gliedmaßen auszurenken (die eigenen und die des Kindes)..
Also hab ich die Wickelunterlage (dieses riesige Schaumstoffding) einfach in’s Wohnzimmer mitgenommen und bei Bedarf auf den Boden gelegt. Windeln, Feuchttücher und Wechselgewand kamen in einen kleinen Korb gleich daneben.
Und siehe da: das funktioniert prächtigst!
Spulen wir also vor zu Tochter Nummer 2:
Neben dem Bett hab ich eine Box mit allen notwendigen Utensilien plus eine wegwerfbare Wickelunterlage (die man im Idealfall viele, viele Male verwenden kann) und nachts setzte ich mich also bloß auf, leg die Unterlage unter’s Baby, wechsle die Windel und kuschel mich wieder hin. Jep, die volle Windel leg ich einfach auf den Boden und entsorge sie in der Früh. Man könnte hier natürlich noch einen Mülleimer dazustellen, aber nach den ersten 2 Monaten waren die Windeln fast immer nur nass und da hält sich die Geruchsbelästigung in Grenzen.
Für untertags liegt die Wickelunterlage derzeit auf der Couch, ebenfalls mit einer weiteren Utensilien-Box daneben. Das ist vielleicht nicht die optisch eleganteste Lösung, aber “Who cares?!”.
Stubenwagen
Auch hier hatten wir beim ersten Kind einen Stubenwagen, der uns geliehen wurde und der auch sehr süß und hübsch war.
Aber Charlotte hat kein einziges Mal länger als ein paar Minuten drin geschlafen. Sie war überhaupt ein Baby, das immer Körperkontakt gebraucht hat, um zur Ruhe zu kommen und auch sehr schnell aufgewacht ist, sobald man sich “weggeschlichen” hat. (An und für sich ja ein völlig natürliches Bedürfnis!)
Der Stubenwagen war aber immerhin praktisch, um das Baby mal kurz abzulegen.
Bei Theresa, unserer jüngeren Tochter haben wir das ganz einfach mit dem Kinderwagen gelöst: der steht bei uns irgendwo im Haus und da wird sie hineingelegt und auch mal von Raum zu Raum mitgeschoben. Theresa hat auch weniger Probleme damit, im Kinderwagen einzuschlafen und daher kann es auch mal vorkommen, dass wir sie im Haus herumschieben, bis ihr die Augen zufallen.
Auch das ist sicher nicht die ästhetischste Lösung, aber sie effizient und der Kinderwagen muss bei uns ohnehin im Haus untergebracht werden.
Ist aber sicher nicht so praktisch, wenn man z.B. in einer Wohnung ohne Aufzug lebt oder sehr viele Stufen im Wohnbereich hat. Oder sehr heikel in Bezug auf die Sauberkeit der Fußböden ist…denn ja, manchmal verliert ein Kinderwagenreifen auch etwas Erde im Wohnzimmer.
Kinderbett
Ich hoffe, ich zerstöre hiermit keine Illusionen, aber viele Babies und Kleinkinder fühlen sich nicht wohl, wenn sie ganz alleine in einem Bett schlafen sollen. Ihre angeborenen Instinkte verlangen einfach nach dem Schutz durch die Bezugspersonen und dem sind sie sich eben am sichersten, wenn sie uns ganz nah sind.
Man braucht nur mal auf Wiederverkaufsplattformen wie willhaben.at zu schauen und entdeckt gaaaaanz viele Babybetten mit dem Hinweis “Nie benutzt, weil Kind nicht drin schlafen wollte”.
Was aber total Sinn macht: ein Beistellbett! Damit ist das Baby ganz nah, aber man hat als Eltern dennoch “normal” Platz im Bett. Und wenn man sich doch ganz eng im selben Bett zusammenkuschelt (so, wie es gerade bei uns der Fall ist), bietet das Beistellbett zumindest eine Art Absturzsicherung bzw. findet ein Arm oder Bein etwas zusätzlichen Platz darin.
Für unsere Große haben wir ein (gebrauchtes) Kinderbett gefunden, das bis zum Volksschulalter verwendet werden kann, aber auch so anpassbar ist, dass man es als Beistellbett nutzen kann. Ein zum Elternbett dazugestelltes Einzelbett tät’s wahrscheinlich auch, aber da müsste man sich halt wieder um eine Absturzsicherung kümmern.
Und was zählt für mich zur “unbedingt notwendigen Ausstattung”?
Babytragen
Mittlerweile gibt es ja endlos viele Tragenhersteller oder auch Tragetücher in unterschiedlichsten Materialien. Ich persönlich bin kein Fan von Tüchern, die ich binden muss. Mir sind fertige Tragen oder “Tuchschlaufen” lieber, weil sie schneller angelegt werden können.
Mittlerweile besitze ich tatsächlich 3 Tragen:
Eine Ergobaby Adapt Cool Air Mesh (etwas kühler im Sommer) für längere Spaziergänge, weil ich hier das Gewicht durch den Bauchgurt gut auf der Hüfte tragen kann.
Baby K’Tan Trageschlaufen: ist einem gebundenen Tragetuch am nächsten, aber hier liegt das Gewicht sehr stark auf den Schultern und ist daher ab einer gewissen Größe/Schwere nicht mehr für längere Zeit angenehm.
Eine Minimonkey - auch eine Art Schlaufe, aber komplett aus Meshmaterial.
Die hab ich mir kurz vor Theresas Geburt zugelegt, weil ich aus der Erfahrung mit ihrer Schwester, die auch ein Hochsommerbaby war, gelernt hab: es ist DOPPELT mühsam, wenn man die Kinder in den ersten Wochen bei Hitze am Arm herumtragen muss, weil sie für manche Babytragen noch zu klein sind (die Ergobaby Adapt z.B. ist erst ab einem Gewicht von 3,2 kg geeignet und meine Mäuschen haben immer ein paar Wochen nach der Geburt gebraucht, um das zu erreichen).
In der Minimonkey wird es nicht so warm, sie trocknet auch schnell (kann man auch verwenden, wenn man z.B. mit Baby in einem kleinen Pool steht) und sie kann ganz klein zusammengelegt werden.
War aber wirklich nur für die ersten paar Wochen ideal, denn dann wurde Theresa zu schwer und die Minimonkey ist seitdem nur noch eine Lösung für ganz kurze Tragezeiten.
Wie gesagt: Charlotte brauchte ganz, ganz viel Körperkontakt und den Kinderwagen hat sie fast ein dreiviertel Jahr lang verabscheut. Außerdem hatten wir bei ihrer Geburt noch unsere Hündin, mit der ich täglich längere Spaziergänge über Feldwege gemacht hab. Da wäre ein Wagen ohnehin nicht optimal gewesen. Wir haben also unsere Ergobaby extrem viel genutzt.
Theresa findet den Wagen nicht so schlimm und ist auch deutlich größer und schwerer als ihre Schwester es im selben Alter war. Daher trage ich sie weniger, aber trotzdem regelmäßig. Manchmal, weil ich nur eine kurze Strecke zu gehen hab und dafür nicht den Kinderwagen verwenden will oder weil sie gerade kuschelbedürftig ist, ich aber ein bisserl was im Haushalt erledigen möchte - oder den Laptop auf die Küchenarbeitsplatte stelle, um mit umgehängtem, schlafendem Baby zu arbeiten.
Tragejacken
Auch hier besitze ich mehrere Modelle… Manche sammeln Taschen und Schuhe - ich sammle Jacken. Da hab ich einen blinden Fleck, was meinen sonstigen Minimalismus angeht.
Ich besitze also eine dicke, mitteldicke, leichte und Softshell-Tragejacke.
All diese Jacken haben einen rein- und rauszippbaren Einsatz, den man auch weglassen kann. Dann sind sie zwar ein wenig weiter geschnitten, als “normale” Jacken, aber sonst sieht man ihnen nix an.
Die meisten Modelle sind so konzipiert, dass sie auch als Umstandsjacken getragen werden können. Das hat mich in meiner zweiten Schwangerschaft gerettet, denn da war der Bauch viel schneller da und auch riiiiiiesig. Bei Charlotte bin ich problemlos ohne spezielle Jacke ausgekommen, aber bei Theresa war das Wetter so lange kalt und nass, dass ich ohne Jacke, in die mein Bauch gepasst hat, nicht ausgekommen wäre.
Das Tragen unter der Jacke hat den großen Vorteil, dass es das Baby wirklich schön kuschelig hat und bei Regen kann man ganz einfach mit einem Regenschirm spazieren gehen.
Die meisten meiner Jacken hab ich bei Seraphine bestellt, weil’s dort eine große Auswahl an Styles gibt und sowohl Preise als auch Qualität voll in Ordnung sind.
Stillkleidung
Manche Mütter werden wohl sagen, dass spezielle Stillkleidung voll unnötig ist und man maximal ein paar Stilltops braucht, über die man ein etwas weiteres T-Shirt zieht, das man dann einfach anhebt.
Und das stimmt auch - ist aber nicht immer superpraktisch und nervt manchmal (ist das T-Shirt zu lang, sitzt man hinten immer drauf und muss sich da erst befreien oder man hat einfach irre viel Stoff, den man über den Busen raffen muss).
Ich hab mittlerweile so einige Teile: Kleider, Tops, T-Shirts und Pullover.
Am liebsten kaufe ich bei Wunschkind in Krems ein - HIER findest du ein Interview, das ich mit der Inhaberin Stella Brunner geführt hab.
Oder bestelle bei Seraphin oder Mamarella. (Von Seraphine sind auch die meisten meiner Tragejacken)
Aber ich hab natürlich auch einige Teile von H&M im Kasten, die solange getragen werden, bis sie sich fast schon auflösen.
Da ich unsere erste Tochter fast dreieinhalb Jahre gestillt hab und das wahrscheinlich auch mit der zweiten so handhaben werde, zahlt es sich für mich definitiv aus, in Kleidung, die mein Leben leichter macht, zu investieren.
Für daheim reicht es mir meist, ein Stilltop und ein Hemd oder eine Weste zu tragen.
Bin ich aber unter Leuten, ist es mir lieber, ein Oberteil zu tragen, was die Brust auch von oben bedeckt, während man stillt. Da kommt man sich einfach weniger nackt vor.
Auch Pullover, die seitlich aufgeknöpft werden können, sind recht praktisch.
Wollwalk/Wollvlies Kleidung für Babies
Mir war, bevor ich Kinder hatte, gar nicht bewusst, dass es diese Wollwalk- oder Wollvlies-Kleidung überhaupt gibt. Und jetzt ist sie aus unserem Alltag kaum wegzudenken und die Kinder tragen in 3 von 4 Saisonen ihre kuscheligen Jacken und Hosen. Es gibt auch Overalls, aber ich bin ein Fan der Jacken-Hosen-Kombi, da ich oft einfach nur die Jacke verwende.
Diese Materialien sind flauschig, halten sehr warm, ohne dabei extrem dick zu sein und sind komplett natürlich.
Nachteile: bei Wind muss man etwas windstoppendes drüberziehen und man kann sie nicht einfach so in die Waschmaschine werfen (dafür reicht feucht abwischen oder im schlimmsten Fall Handwäsche mit einem speziellen nachfettendem Wollwaschmittel).
Auch hier findet man eine super Auswahl bei Wunschkind.
Ätherische Öle von doTERRA
Na klar: ohne Öle geht bei uns NIX! Sie sind fester Bestandteil unseres Alltags zum Beruhigen von Haut oder Seele, zum Unterstützen des Immunsystems oder auch als natürliche Hilfe beim Zahnen.
Bei der Anwendung ätherischer Öle bei Babies und kleinen Kindern gibt es ein paar Punkte zu beachten, aber grundsätzlich ist es eine sehr sichere und wirksame Möglichkeit der natürlichen Unterstützung. Das allerwichtigste ist dabei die Qualität, denn leider sind die meisten Öle, die man zu kaufen bekommt, NICHT rein natürlichen Ursprungs - auch, wenn es am Etikett steht. Leider gibt es keine Prüfungs- und Kontrollinstanzen und jeder Hersteller entscheidet für sich selber, was “rein” bedeutet.
Bei doTERRA Ölen kann ich mir ganz sicher sein, dass hier weit über den Industriestandard hinaus getestet und kontrolliert wird und das merkt man auch, sobald man das Fläschchen öffnet. Ich bin immer wieder begeistert, wie vor allem Kinder, die sehr geruchsempfindlich sind, positiv auf doTERRA Öle reagieren und sehr schnell lernen, selbst mit diesen wertvollen Essenzen umzugehen (“Mama, ich brauch das Aua-Öl!”).
Diese Öle sind bei uns sehr, sehr regelmäßig in Verwendung:
doTERRA Lavender Touch Roll On
bei Kratzern und Blessuren aller Art, aber auch zum Beruhigen vor dem Schlafengehen oder bei Zahnungsbeschwerden
doTERRA Rose Touch Roll On
etwas hochpreisiger, aber ebenfalls toll zur Regeneration der Haut oder auch bei wunden Brustwarzen in den ersten Stillwochen
sanfte und dennoch starke Unterstützung für das Immunsystem
doTERRA Yarrow/Pom
ätherisches Schafgarbenöl in einer Basis aus Granatapfelkernöl
unser Liebling bei rotem Babypopo, aber auch zur Narbenpflege (z.B. nach Geburtsverletzungen oder Kaiserschnitt) und lässt die Gesichtshaut strahlen (selbst nach vielen durchwachten Nächten)
doTERRA Adaptiv
Eine Ölmischung, die vor allem bei Gefühlen von Überforderung und Überlastung wieder Ruhe einkehren lässt. Absolutes Mama Must-Have!
doTERRA Balance
Erdende, ausgleichende Ölmischung, die sowohl Erwachsene, als auch Kinder wieder zentriert und entspannt. Ich liebe es, meine Füße gleich morgens, nach dem Aufwachen, damit zu massieren. Gelingt mir zwar nicht immer, aber wenn ich es schaffe, dann merke ich, dass ich deutlich gelassener in den (chaotischen) Tag starte.
Bei weiteren Fragen zu den ätherischen Ölen von doTERRA schreib mich einfach unter anissabrauneis@gmail.com an - ich helfe gerne weiter!
Wie bereits anfangs erwähnt: jede Familie hat andere Bedürfnisse - und die ändern sich auch ständig.
Aber wenn du selbst ebenfalls am liebsten Zeit draußen verbringst, die Familie möglichst naturnah ver- und umsorgen möchtest und du praktische Lösungen liebst, waren hoffentlich ein paar wertvolle Tipps für dich dabei.